Vielerorts gelockerte Corona-Regeln machen aktuell das Reisen wieder leichter. Doch auch unabhängig von Corona gibt es Empfehlungen zur gesundheitlichen Sicherheit. Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Herr Prof. (Univ. Lima) Dr. Bauer MdL, informiert angesichts der bevorstehenden bayerischen Sommerferien über Gesundheitsschutz beim Reisen, insbesondere über Reiseimpfungen.
„Mit der richtigen Vorsorge lassen sich viele Krankheiten vermeiden, die man sich auf einer Reise zuziehen kann. Mitunter ist die Einreise in ein Land auch nur mit Nachweis solch eines Schutzes möglich“, so Dr. Bauer. „Neben Hygienemaßnahmen und medikamentöser Prophylaxe bieten vor allem Impfungen einen besonders wirksamen Schutz. Welche Vorsorgemaßnahmen die richtigen sind, hängt vom Reiseziel ab, von der Art des Reisens, von der Jahreszeit und von den eigenen Risikofaktoren.“
„Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut spricht nicht nur für Standardimpfungen, sondern auch für Reiseimpfungen Empfehlungen aus. Da jede Impfung nach einem bestimmten Zeitschema verabreicht werden muss, ist eine frühzeitige Beratung durch Arzt oder Apotheke sinnvoll. Dies gilt ganz besonders auch für Last-Minute-Reisende!“ appelliert der Beauftragte. „Je nach Reiseziel können auch mehrere Impfungen notwendig werden. Die meisten Impfungen können von der Hausärztin oder dem Hausarzt durchgeführt werden. Eine Impfung gegen Gelbfieber gibt es aber nur in einer zugelassenen Stelle!“
„Impfempfehlungen gelten übrigens nicht nur für Auslandsaufenthalte“, weist der Patientenbeauftragte hin. „Selbst bei Touren innerhalb von Deutschland kann eine Reiseimpfung Sinn machen. Wer beispielsweise zum Wandern oder Campen in ein FSME-Risikogebiet fährt, kann sich mit einer Impfung schützen. Die durch den Stich der Zecke auf den Menschen übertragenen FSME-Viren sind Auslöser der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis, einer Entzündung von Gehirn- und Hirnhäuten, die tödlich verlaufen kann.“
„Neben FSME kann man sich außerdem noch vor folgenden weiteren Krankheiten mit einer Reiseimpfung schützen: Hepatitis A und B, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Poliomyelitis, Tollwut, Typhus, Cholera, Meningokokken und Influenza“, zählt Dr. Bauer auf. „Empfehlenswert ist auf jeden Fall eine gute Dokumentation im Impfpass und parallel dazu eine generelle Überprüfung des allgemeinen Impfstatus – auch Impfungen gegen Krankheiten, wie etwa Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken, sind bei Reisen (und nicht nur da!) wichtig!“
„Einen Reise-Impfstoff gegen Malaria gibt es derzeit noch nicht“, berichtet der Patientenbeauftragte. „Zum Schutz vor dieser Erkrankung stehen aber Medikamente zur Verfügung. Und was Corona betrifft, gelten nach wie vor die inzwischen weithin bekannten Impfempfehlungen sowie tagesaktuelle, länderspezifische Einreisebestimmungen.“
„Wissen sollte man, dass Impfungen nicht nur abhängig vom jeweiligen Reiseland empfohlen, sondern auch unterschiedlich erstattet werden. Bei Fragen zur Kostenübernahme ist ein Gespräch mit der eigenen Krankenversicherung sinnvoll. Eine allgemeine reisemedizinische Beratung wird natürlich von Arztpraxen und Apotheken durchgeführt, aber auch Tropeninstitute, Gesundheitsämter und Fachbehörden bieten wichtige Anlaufstellen“, berichtet Dr. Bauer. „Nutzen Sie diese Adressen! Ich wünsche Ihnen eine gesunde Reise!“
Weiterführende Adressen:
Auswärtiges Amt (www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-und-sicherheitshinweise/uebersicht-navi)
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) (www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/urlaub_gesundheit.htm)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (www.bzga.de/)
Centrum für Reisemedizin (CRM) (www.crm.de/)
Gelbfieberimpfstellen (www.dgk.de/impfen-und-infektionen/krankheiten-von-a-bis-z/gelbfieber/gelbfieberimpfstellen.html)
Gesundheitsämter (www.freistaat.bayern/dokumente/behoerdeordner/7555456214)
Robert Koch-Institut (RKI) (www.rki.de/DE/Content/InfAZ/R/Reiseassoz/reisemed_Beratung.html)
Tropeninstitute (www.dtg.org/index.php/liste-tropenmedizinischer-institutionen/liste-tropenmedizinischer-institutionen-2.html)