MdL Dr. Bauer bezieht klare Position
Der bundesweite Tag der pflegenden Angehörigen findet jedes Jahr am 8. September statt. Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Herr Prof. (Univ. Lima) Dr. Bauer MdL, hebt an diesem Tag die Leistung der pflegenden Angehörigen hervor, die das ganze Jahr über erbracht wird. Die Pflege eines Angehörigen erfordert viel Zeit und ist emotional sowie körperlich oftmals stark belastend. Noch immer gehören Ehefrauen, Töchter und Schwiegertöchter zu den Hauptpflegepersonen. Die Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf bleibt eine Herausforderung. Der Bayerische Pflegebeauftragte fordert daher mehr sozialrechtliche und finanzielle Absicherung für die Gruppe der pflegenden Angehörigen. Außerdem appelliert der Bayerische Pflegebeauftragte an die Männer, sich verstärkt in die Pflege der Angehörigen einzubringen.
„Niemand sucht sich freiwillig aus, einen Angehörigen zu pflegen. Und niemand gibt einem für diese Situation eine Gebrauchsanweisung“, betont der Pflegebeauftragte. „Warum sich dennoch so viele dafür entscheiden, ihre Angehörigen zu Hause zu betreuen, hat verschiedene Gründe. Diese reichen von emotionaler Bindung und Hilfsbereitschaft über Pflichtgefühl bis hin zur Tatsache keinen geeigneten Pflegeplatz zu finden. Außerdem wollen auch die Betreuten meist gerne in ihrem vertrauten Umfeld bleiben.“
„Mein wichtigster Rat an alle pflegenden Angehörigen ist, sich so früh wie möglich umfassend beraten zu lassen! In Bayern gibt es sehr kompetente Pflegeberaterinnen und Pflegeberater – sowohl bei den Pflegeversicherungen, als auch den vielfältigen Anlaufstellen. Besonders herausheben möchte ich hier die Pflegestützpunkte, die Fachstellen für pflegende Angehörige und die Regionalen Fachstellen für Demenz und Pflege“, so Dr. Bauer weiter.
„Aus meiner Arbeit als Patienten- und Pflegebeauftragter weiß ich, dass eine frühzeitige, individuelle und bedürfnisorientierte Beratung das A und O ist! Alle relevanten Bereiche sollten abgedeckt werden – von der Pflege an sich, hin zu Leistungen der Pflegeversicherung bis zu möglichen Entlastungsangeboten“, betont der Pflegebeauftragte.
„Noch immer ist es für die Betroffenen schwierig, die Mehrfachbelastung von häuslicher Pflege, Familie und Beruf zu stemmen, ohne selbst krank zu werden. Daher fordere ich die neue Bundesregierung schon jetzt auf, endlich eine grundlegende sozialrechtliche und finanzielle Absicherung für pflegende Angehörige zu schaffen! Ebenso wie im stationären Bereich müssen im ambulanten Bereich der Pflege die Rahmenbedingungen deutlich verbessert werden. Das Thema ‚Vereinbarkeit von Beruf und Pflege‘ geht nicht nur Pflege- und Arbeitspolitiker etwas an, sondern ist meiner Überzeugung nach auch ein Thema der Wirtschafts- und Gleichstellungspolitik. Aus den Akuthilfen der Covid-19-Pandemie müssen Dauerhilfen werden. Wann handeln wir endlich?“